Quartalregel U. Lang

Quartalregel U. Lang (Quelle W. D. Gann)

Einfach den DAX handeln – mit W.D. Ganns Quartalregel!
„Ich möchte gerne einmal wissen, ob es nicht eine einfache Methode gibt, mit der ich ohne größeres Risiko am Aktienmarkt bei DAX-Werten engagiert sein kann. Also eine Methode, die mich rechtzeitig warnt, wenn es gefährlich wird. Aber nicht so, dass ich alle paar Wochen kaufen und wieder verkaufen muss.“
Ähnliche Anfragen bekommt man als Börsenbrief-Redakteur sehr oft. Freilich gibt es solche einfachen Methoden, die trotzdem eine schöne Rendite abwerfen. Das Problem ist nur, für jeden Bedarf das Richtige zu finden. Es gibt sehr gute Methoden, die unter dem Strich jährliche Renditen von über 12% im Durchschnitt erzielen. Aber die sind entweder sehr kompliziert oder beinhalten manchmal auch vorübergehende Schieflagen.
Beispiel: Das „Gesamtsystem“, das regelmäßig im SMARTINVESTOR unter „Intermarket-Analyse“ erscheint, hat von 1970 – 2018 eine Durchschnittsrendite von jährlich 14,55% erzielt. Das ist zwar ein phantastisches Ergebnis, aber es gab dabei auch zeitweilige Schieflagen.
Das war zwar alles schnell wieder aufgeholt. Aber das weiß man ja nicht, solange man sich in einer Schieflage befindet. Und die kann einem schon zu schaffen machen. Wer es als oberste Priorität ansieht, bei keiner Börseninvestition Geld zu verlieren und dadurch schlaflose Nächte zu haben, sollte nach Alternativen suchen und muss eine Methode wählen, die bei Gefahr zwar sehr zeitig zum Verkauf klingelt, aber oft auch unnötig! Wer übervorsichtig ist, steigt dann oft gerade zum tiefsten Punkt einer nur kurzfristigen Korrektur aus. So etwas geht dann auf Kosten der Rendite!

Verfahren
Die folgende Methode ist sehr einfach und sehr sicher. Sie erfordert von Ihnen folgendes:
1. Sie notieren sich die Wochenschlusskurse des DAX und des amerikanischen S&P-500 in einer übersichtlichen Tabelle.
2. Sie verlassen den Aktienmarkt immer am letzten Freitag im Juli und steigen frühestens am letzten Freitag im Oktober wieder ein (wenn nicht Punkte 3 dagegen spricht).
3. Sie verlassen den Aktienmarkt auch dann, wenn DAX und S&P-500 beide nach W.D. Ganns Quartalregel negativen Trend aufweisen. W. D. Gann war ein US-amerikanischer Trader des frühen 20. Jahrhunderts. Er hat mehrere Werke zum Thema Trading und Chartanalyse verfasst.
Ganns Quartalregel ist denkbar einfach: Ist ein Kurs niedriger als der bisher tiefste Kurs im laufenden Quartal und Vorquartal, dann ist der Trend negativ. Der Trend ist wieder positiv, wenn ein Kurs höher ist als der bisher höchste Kurs im laufenden Quartal und Vorquartal.
Meldet also entweder der DAX oder der S&P-500 ein neues Hoch, können Sie wieder einsteigen, es sei denn, Regel 2 spricht dagegen.

Das ist schon alles. Sie benötigen zur Kontrolle jeden Freitag nur 5 Minuten, denn Sie arbeiten nur mit Wochenschlusskursen, nie mit täglichen Kursen. So können Sie auch leicht 2 Quartale (maximal 26 Kurse) überschauen. Sie können selbst wählen, ob Sie sich beim Kauf für Aktien entscheiden oder einfach ein DAX-Zertifikat kaufen. Wenn Sie Aktien kaufen, um den DAX noch zu schlagen, dann richten Sie sich vor allem nach der „Relativen Stärke“ der Aktien. Aber denken Sie immer daran, dass das Depot mindestens jeden Herbst neu bestückt werden muss.

Bilanz
Und was bringt Ihnen diese Methode? Wie sieht die Bilanz der letzten 50 Jahre aus? Zunächst einmal wären Sie dann nur in 59% der ganzen Zeit im Aktienmarkt drin gewesen. Trotzdem hätten Sie, wenn Sie immer den DAX gehandelt hätten, eine jährliche Durchschnittsrendite von 9,1% erzielt, und dazu kämen dann noch die Zinsen aus Festgeldern in den „Park-Zeiten“, freilich abzüglich der Bank-Provisionen bei den regelmäßigen Käufen und Verkäufen. Per Saldo wäre die Durchschnitts-Rendite dann bei rund 11% gewesen.

Die schlimmsten Crash-Zeiten Mai bis Oktober 1970, Mai1973 bis September 1974, Oktober 1987 bis Februar 1988, 16.Oktober 1989, August bis September 1990, 27.Oktober 1997, August bis Oktober 1998, September 2000 bis September 2001, Januar 2008 bis März 2009, August-September 2011, und August 2015 bis Februar 2016 wurden alle ausgelassen. Da wären Sie nie dabei gewesen. Auch 2018 wären Sie bereits am 27.Juli ausgestiegen (DAX-Stand 12.860 Punkte), freilich auch bis Anfang April 2019 nicht wieder eingestiegen.
Gab es überhaupt einmal eine größere Schieflage? Ja, einmal. Im Jahr 2002 musste vom 15.März bis 7.Juni ein größerer DAX-Verlust von 15% verkraftet werden.

Downloads

 
Tabelle der Signale und Ergebnisse seit 1969. Die Tabelle ist aktualisiert bis Ende 2019. [156 KB]